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(fg)
Pendragon Software, Hersteller des CaffeineMark- Benchmarkprogramms,
mit dem die Geschwindigkeit der meisten Java-Programme gemessen
und verglichen wird, hat am 4. November Vorwürfe gegen SUN
Microsystems erhoben: Der neue Java-JIT-Compiler für Solaris
2.6, der angeblich ungeheuere Leistungssteigerungen für
Java ermöglicht, sei bewußt auf den Benchmark-Test
hin getrimmt worden, so daß die Testergebnisse manipuliert
seien.
SUN Microsystems hatte in einer Presseerklärung vom 20. Oktober behauptet, mit dem neuen Solaris (Unix-Betriebssystem von SUN) liefen Java-Programme um 50% schneller als unter Windows NT. Die entsprechende Internetseite wurde nach den Vorwürfen abgelinkt, war zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels aber noch über die direkte Internetadresse zu erreichen.
Die Manipulation flog auf, als die Programmierer vom CaffeineMark die Testergebnisse von SUN sahen und stutzig wurden: Das gute Ergebnis rührte von einem Meßergebnis von 1.400.000 im "Logik"-Test her, in dem die bisher besten Produkte maximal 22.000 erreicht hatten. Pendragon befürchtete daraufhin einen Fehler in seinem Programm und untersuchte das für Solaris optimierte JDK 1.1.4 genauer.
Es stellte sich heraus, daß der Java-JIT-Compiler von SUN Teile des Codes von CaffeineMark enthält und so offensichtlich erkennt, wenn ein Benchmark ausgeführt werden soll; in diesem Fall werden dann spezielle Optimierungen verwendet, die das Ergebnis des Benchmarks beeinflussen. Das bedeute eine gewollte Verfälschung des Ergebnisses, der normale Benutzer habe nichts von der versprochenen besseren Performance, so Pendragon. Entgegen SUN's Behauptungen sei nach wie vor ein Pentium II-System mit 300 MHz und Windows NT die schnellste Java-Plattform.
Ein Sprecher von SUN wies die Manipulierungsvorwürfe zurück und bezeichnete ein solches Vorgehen als "standard practice". Das JDK 1.1.4 für Solaris ist derweil nicht mehr vom SUN-Server herunterzuladen, offiziell deshalb, weil die Betatestphase vorbei ist.
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(fg) Microsoft stellte am letzten Mittwoch die erste Beta des Internet Explorers für Unix vor. Der Browser soll 1998 für Unix-Systeme von SUN, HP, IBM und SGI verfügbar sein.
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Bereits bei Erscheinen des Internet Explorers 3.0 war eine Unix-Version
des Browsers angekündigt worden. Bei der Portierung häuften
sich jedoch die Probleme: Es ist nie eine Unix-Version des Explorers
freigegeben worden.
Die Portierung der Version 4.0 wurde durch Zusammenarbeit mit externen
Firmen möglich, darunter dem Hersteller von Wind/U, das die Verwendung
von Windows-Quelltexten unter Unix erlaubt.
Die Bereitstellung einer Unix-Version ist die Voraussetzung dafür, Großfirmen für eine Lizensierung des Internet Explorers zu gewinnen. Bisher bot nur Netscape einen ausgereiften Browser für Unix an. Da Microsoft die marktbeherrschende Stellung von Netscape mit allen Mitteln brechen will, ist die Bereitstellung einer Unix-Version des Internet Explorers als weiterer Schachzug in den "Browser Wars" zu verstehen.
Netscape hat inzwischen schon mehrere Versionen seines Browsers auf alle gängigen Betriebssysteme erfolgreich portiert. Ob Microsoft den großen Sprung schafft, hier zu Netscape aufzuschließen, auch davon wird sicher der Ausgang der "Browser Wars" abhängen.
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Förderverein Bürgernetz Obertaufkirchen: Online Bürgernetz Magazin |