Montgelas: Von der Person zur Reform |
Geschrieben von Hans Braunhuber
|
31.10.2006 |
Seite 1 von 9
„Einer der größten Fehler der bayerischen Verwaltung liegt in der mangelhaften Organisation des Ministeriums. Die genaue Verteilung der Geschäftsbereiche, unentbehrlich zum Erhalt der Ordnung und zur ordentlichen Abwicklung der Geschäfte ist dort vollkommen unbekannt.....
..... Der größte Teil der Minister nimmt nur pro forma an den Sitzungen des Rates teil. Tatsächlich ist der Kanzler der einzige Arbeiter. An ihn wird alles übergeben. Er allein bereitet die Angelegenheiten, die sich der Herrscher persönlich zur Entscheidung vorbehalten hat, und leitet sie weiter."
Dies ist keine Kritik der Opposition an der aktuellen Regierungsarbeit, sondern mit diesen Worten beginnt Freiherr Maximilian Graf von Montgelas 1799 seine Staatskritik im „Ansbacher Mémoire", (Vollübersetzung) in dem er Mängel des Gemeinwesens beschreibt und Grundzüge eines neuen Staatsverständnisses darlegt, das er in den folgenden Jahren in Bayern Zug um Zug umzusetzen beginnt.
 Geprägt vom Gedankengut der Aufklärung und bewegt von den staatlichen Umwälzungen, beginnen in ganz Mitteleuropa sich meist Angehörige der (gebildeten) Adelsschicht um 1800 mit den Mängeln am Staatssystem auseinanderzusetzen, und die grundlegenden Mängel zu beseitigen. In Preußen sind das Freiherr von Stein (Reform des Grundbesitzes und des Beamtenwesens, Gewerbefreiheit [links]) (Weitere Infos extern:) und Freiherr von Hardenberg (Reform des preußischen Staatswesens [rechts]) (Weitere Infos extern) , in Württemberg-Baden ist es Freiherr von Reizenstein, und in Bayern wirkt eben Maximilian von Montgelas. Aus geschichtlicher Sicht betrachtet man das wohl als „Revolution von oben".
|
Letzte Aktualisierung ( 02.11.2006 )
|